In vielen Lissabonner Familien ist der Fado nicht nur Musik, sondern auch ein Erbe. Die Großeltern erzählen Geschichten aus der Zeit, als die Fadohäuser noch bei Kerzenlicht beleuchtet wurden, als die Notenblätter gehütet wurden und als jede Strophe zu einer Übung in gemeinsamen Erinnerungen wurde. Die Enkel hingegen sind in einer digitalen Welt aufgewachsen, in der sie Fado über Streaming-Playlists konsumieren, auf TikTok „virtuelle Duette“ aufführen und Texte auf ihren Smartphone-Notizblöcken verfassen.

Dieses Zusammentreffen von Stimmen soll dieses kreative Aufeinandertreffen einfangen: wie die Melancholie des traditionellen Fado mit dem innovativen Geist der neuen Generationen verschmilzt – oder sich ihm entgegenstellt. Wir möchten, dass das Publikum die Spannung und Komplizenschaft spürt, die aus diesem Dialog entstehen: die heisere Stimme von jemandem, der in den 1950er Jahren im Bairro Alto lebte, hallt in einem klassischen Vers wider, während die junge Stimme ungewöhnliche Arrangements erkundet, zeitgenössische Rhythmen improvisiert oder einen Reim hinzufügt, der von Kopfhörern und Elektrik handelt.

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